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14.03.2016 Kategorie: Pressemitteilungen Ulm
Von: Stefan Kuhnert

Erfolgreiche Führung im Spannungsfeld von Digitalisierung und Kosteneffizienz


Im historischen kleinen Hörsaal der Hochschule für Gestaltung. Stehend (v.l.n.r.): Reinhold Geiselhardt, Willi Schilpp, Volker Altenähr, Rainer Martus

Volker Altenähr (ehem. Vorstand der SDK) und Rainer Martus (Führungskräftetrainer) berichteten über effiziente Unternehmensführung und ineffiziente Veränderungsprozesse

In die historischen Räumlichkeiten des kleinen Hörsaals der Hochschule für Gestaltung lud die Bezirksgruppe Ulm des VGA. Im originalen Mobiliar dieser vom Denkmalschutz bewahrten Einheit ging es um Unternehmensführung.

Eine Unternehmensführung (fast) ohne Management-Theorien, dafür plädiert Volker Altenähr, der in seinem Berufsleben viele Führungspositionen innehatte, zuletzt als Vorstand für Mathematik, Vertrieb und Betriebsorganisation bei der SDK.

An vielen Beispielen zeigte Altenähr auf, dass es im Unternehmen in erster Linie auf Effizienz ankommt. Insbesondere seien Arbeitskreise gering zu halten und es müssten gleiche Regeln für alle gelten. Gute Führung zeichne sich aber insbesondere dadurch aus, dass sie situativ erfolge: Gute Leute führen sich selbst, neue Mitarbeiter müssen korrekt gecoacht werden, Visionären sei mit Vorsicht zu begegnen, da diese oft die verfügbaren Ressourcen aus den Augen verlieren.

Kritisch würdigte Altenähr die Zielgestaltungen in Arbeitsverträgen, die oft Fehlanreize setzen. Wichtig sei es die Stärken der Mitarbeiter zu fördern und die Kernkompetenzen nie aus den Augen zu verlieren. Ein großes Problem sei es auch die „richtigen“ Mitarbeiter an die „falsche Stelle“ zu befördern oder zu versetzen. Die langjährige Erfahrung zeigt: Leute ändern sich nicht, sie müssen an die richtige Position im Unternehmen.

Dieses sogenannte Peter-Prinzip führte auch Führungskräftetrainer Rainer Martus an. Ursache dafür sei oft auch eine mangelhafte Kommunikation der Erwartungen an einen Mitarbeiter, sowie unehrliche Mitarbeiterbewertungen. Aber auch die Positionsveränderung kann zu Problemen führen.

Da sich viele Menschen mit Veränderungen schwertun, schleichen sich in Unternehmen über die Zeit oft feste Strukturen ein. Die Mitarbeiter fühlen sich sicher, machen wenige Fehler und arbeiten vermeintlich effizient. Werden Prozesse dann „von oben“ verändert oder Einheiten umstrukturiert führt die Veränderung zu Unsicherheit. Letztere, so Martus, erfordert einen erhöhten Energieaufwand jedes Einzelnen. Das Stresslevel steigt zwangsläufig und vermindert die Denkleistung, wodurch die Erledigung der Aufgaben erschwert wird. Erst nach 30 – 40 Wiederholungen neuer Prozesse, so Martus Erfahrung lässt sich eine Gewöhnung und Einarbeitung in die neuen Strukturen erkennen. Der größte Fehler sei es zu früh aufzugeben.

Im Anschluss an die Vorträge wurde Reinhold Geiselhardt für 30 Jahre Mitgliedschaft im VGA geehrt. Herr Geiselhardt war 20 Jahre 2. Vorsitzender der Bezirksgruppe Ulm.